„Wenn du es eilig hast, gehe langsam“
Dieses Zitat von Lothar M. Seiwert ist ein Klassiker. Das japanische Originalzitat heißt übrigens: „Wenn du es eilig hast, mache einen Umweg.“ Andere sagen: „Wer schnell sein will, muss langsam gehen.“
Allerdings hat man es meist in die Philosophie-Ecke verbannt, anstatt sich tatsächlich daran zu halten. Stattdessen war lange Zeit Multitasking angesagt, das Erledigen von mehreren Aufgaben gleichzeitig.
Doch Wissenschaft und Praxis zeigen, dass Multitasking alles andere als effizient ist: Es läuft unseren natürlichen Denk- und Arbeitsprozessen entgegen. Sich genug Zeit für jede einzelne Aufgabe zu nehmen, ist wesentlich besser.
Folgende Geschichte lädt dazu ein, nachzudenken und zu reflektieren:
DIE GESCHICHTE VOM HOLZFÄLLER
Es war einmal ein Holzfäller, der bei einer Holzgesellschaft um Arbeit vorsprach. Das Gehalt war in Ordnung, die Arbeitsbedingungen verlockend, also wollte der Holzfäller einen guten Eindruck hinterlassen. Am ersten Tag meldete er sich beim Vorarbeiter, der ihm eine Axt gab und ihm einen bestimmten Bereich im Wald zuwies. Begeistert machte sich der Holzfäller an die Arbeit. An einem einzigen Tag fällte er achtzehn Bäume. »Herzlichen Glückwunsch«, sagte der Vorarbeiter. »Weiter so.« Angestachelt von den Worten des Vorarbeiters, beschloss der Holzfäller, am nächsten Tag das Ergebnis seiner Arbeit noch zu übertreffen. Also legte er sich in dieser Nacht früh ins Bett.
Am nächsten Morgen stand er vor allen anderen auf und ging in den Wald. Trotz aller Anstrengung gelang es ihm aber nicht, mehr als fünfzehn Bäume zu fällen. »Ich muss müde sein«, dachte er. Und beschloss, an diesem Tag gleich nach Sonnenuntergang schlafen zu gehen. Im Morgengrauen erwachte er mit dem festen Entschluss, heute seine Marke von achtzehn Bäumen zu übertreffen. Er schaffte noch nicht einmal die Hälfte.
Am nächsten Tag waren es nur sieben Bäume, und am übernächsten fünf, seinen letzten Tag verbrachte er fast vollständig damit, einen zweiten Baum zu fällen. In Sorge darüber, was wohl der Vorarbeiter dazu sagen würde, trat der Holzfäller vor ihn hin, erzählte, was passiert war, und schwor Stein und Bein, dass er geschuftet hatte bis zum Umfallen.
Der Vorarbeiter fragte ihn: »Wann hast du denn deine Axt das letzte Mal geschärft?«
»Die Axt schärfen? Dazu hatte ich keine Zeit, ich war zu sehr damit beschäftigt, Bäume zu fällen.«
(aus dem Buch von Jorge Bucay „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“)
Für mich ist diese Geschichte eine treffende Metapher, wie wir oft unseren Alltag – unser Leben – abspulen. Wir kennen häufig nur eine Devise: Mit Vollgas voraus. So vieles muss ich noch erledigen. Und überall dabei sein. Nichts kann und darf mich umhauen.
Resilienz und Achtsamkeit ist ein Gegenpol zu Höher, Weiter, Schneller.
Die Ostertage laden ein, bei sonnigem Frühlingswetter die Natur zu genießen und innezuhalten, zur Ruhe kommen und entschleunigen. Sich stärken, besinnen und überdenken. Mit dem Humankapital achtsam umgehen heißt gut haushalten. Das schont den Energiehaushalt.
Der Umgang mit dem eigenen Humankapital ist ein wichtiger Punkt in unserer täglichen Arbeit und ein wichtiger Bestandteil in unserem erprobten 7-Schritte-System und dem leistungsstarken Betriebssystem.
Nutzen Sie die Ostertage und Ferien. Schärfen Sie Ihre Sinne. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Sie müssen nicht immer alles tun. Es reicht, wenn Sie das richtige tun!
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen Frohe Ostertage und eine schöne Zeit mit Ihren Lieben.
Ihr Team der Dr. Pestel Finanzplanung
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