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  • AutorenbildDr. Martin Pestel

Klimaneutral - CO2-Neutral – in aller Munde

Aktualisiert: 26. März

Das sind große Ziele, die hier genannt werden. Uns fehlte bisher für unsere Firma ein konkreter Bezug zu dieser „Bilanzaussage“. Hier wird ausgesagt, dass es eine nachweisbare „Nullnummer“ in Bezug auf den CO2-Ausstoß und die CO2-Bindung in der jeweilig betrachteten Einheit geben könnte. Da es sich um eine Rechengröße handelt, ist deren Ergebnis natürlich stark von den betrachteten und in die Rechnung mit einbezogenen Gegebenheiten und Fakten abhängig. Somit wird der Idealzustand der CO2-Neutralität in der Realität nicht immer erreicht. Trotzdem sind Bemühungen zur CO2-Vermeidung und ausgleichende Investitionen in ihrer Wirkung notwendig, auch wenn die Rechnung nicht immer aufgeht. Nur durch das bewusste Handeln ist auch eine Verminderung möglich und dabei ist jeder Beitrag dem Ziel zuträglich.




Wir haben uns aus diesem Grund erstmals mit Unterstützung von Dr. Karsten Liebmann, Pinch-Analyse & Energieberatung KMU (www.pinch-analys.de), unseren CO2 Fußabdruck, speziell unter Einbeziehung aller greifbaren "CO2 Verursacher“, die uns zuzuordnen oder von uns zu verantworten sind, erstellen lassen.


Dabei gibt es Gegebenheiten der Vergangenheit, bei deren Erstellung CO2 freigesetzt wurde, welches jetzt noch berücksichtigt werden muss und den Bilanzwert beeinflusst. Diese sind zum Beispiel das Bürogebäude oder die vorhandene Infrastruktur. Andere Faktoren, die mit dem täglichen Verbrauch von Energie und Brennstoffen zusammenhängen, stehen da eher im aktuellen Fokus der Analyse, da dieser Verbrauch von uns durch eine zweckmäßige Nutzung beeinflussbar ist. Ebenso die Identifikation von Energiefressern im Büro und deren Austausch.


Bei der Berücksichtigung der Verursacher haben wir uns dazu entschlossen, neben den direkten Emissionen, bei uns mit 42 Prozent der größte Anteil (z.B. Kraftstoffverbrauch) und den indirekten Emissionen aus eingekaufter Energie, 34 Prozent (z.B. Heizöl, Strom und Wasser, sowie Bus- und Bahnreisen), auch die indirekten Emissionen zu berücksichtigen, die innerhalb der Wertschöpfungskette entstehen und sich auf die Emission bei der Herstellung der Arbeitsmittel und des Anlagevermögens der Firma beziehen

(z.B. Möbel, Bürotechnik, Dienstfahrzeuge).

Gleichsam zählen auch indirekte Emissionen dazu, welche die Entsorgung

oder anderweitige Weiterverwendung betreffen. Bei unserer Analyse immerhin auch mit 24 Prozent der Gesamtemissionen. Die aktuelle Übersicht haben wir im Diagramm „Emissionen nach dem Ort der Entstehung“ zusammengefasst. Es beinhaltet die Aufteilung der für unsere Firma ermittelten Daten.



Unser CO2-Fußabdruck:

In Summe konnten wir bei der Berechnung 19,94 Tonnen CO2/Jahr aus unseren aktuellen Verbrauchsdaten ausweisen.

Mit einem Sicherheitszuschlag von 25 Prozent ergibt sich als zu kompensierender Wert 24,93 Tonnen CO2/Jahr.


Den größten Teil nimmt, wie erwartet die Mobilität, insbesondere durch die vorrangige Nutzung der PKWs (Benzin und Dieselverbrauch) ein. Hierauf entfallen derzeit über 10,21 Tonnen CO2 (51 Prozent).


Der nächstgrößere Posten umfasst die Heizung (Öl) sowie der Strom- und Wasserverbrauch von insgesamt 6,58 Tonnen CO2 (33 %)


Hier sieht man schon, wo wir ansetzen können, um langfristig unseren Fußabdruck zu verkleinern.

Diese Berechnung hilft uns, hier die richtigen Schritte zu unternehmen.

Beziehen wir noch unsere Aktion bei PLANT-MY-TREE® mit ein und erweitern wir diese Aktivitäten zielgerichtet, sind wir auf dem gewünschten Weg. Betrachtet man die gepflanzten Bäume hinsichtlich der Auswirkung auf die Bilanz, muss man hinsichtlich der Nachhaltigkeit solcher Maßnahmen pauschal von Durchschnittswerten über längere Zeiträume ausgehen. Welche Menge Kohlenstoff können die Bäume durchschnittlich binden, die gegen die freigesetzte, zu kompensierende Menge an CO2-Einheiten gerechnet werden?


Unsere Angaben sollen nur einen Einblick in die Problematik geben und werden sicher im Laufe der Zeit ergänzt und aktualisiert. Für die erste Einschätzung und um einen Eindruck der Größenordnung zu bekommen, haben wir uns an den Angaben zur Kohlenstoffspeicherung der Herausgeber des „Merkblattes der LWF, der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forsten“, hier speziell Merkblatt 27/Juli 2011 orientiert.

Wir gehen von einem durchschnittlichen Baum (Buche) aus, der über seine Lebenszeit von 80 bis 100 Jahren einen Stammdurchmesser von 30 bis 40 Zentimeter erreicht und durchschnittlich 20 bis 25 Meter hoch ist. Dieser Baum speichert ca. 12.000 bis 18.000 Kilogramm CO2 Einheiten.


Auf unser „Pflanzprojekt“ bei PLANT-MY-TREE® bezogen heißt das, hier werden bei 100 Bäumen, die über die Jahre im Bestand sind, ca. 12 bis 18 Tonnen CO2 kompensiert (der Kohlenstoff wird dauerhaft aus der Luft entzogen).


Die einfache „Bilanz“ zeigt: Mit diesem Bestand kann gerade einmal die Menge an CO2 kompensiert werden, welche wir in unserem Betrieb in ca. einem Jahr „verursachen“, dazu müssen die Bäume aber auch Bestand haben. Es zeigt sich, wie klein die Schritte sind, die wir gehen, aber wir müssen diese gehen, denn nur wer los geht, kann ankommen.


Nicht zuletzt mahnt uns diese Betrachtung nochmals, sorgsam mit den Ressourcen umzugehen, denn jedes Kilogramm CO2 das nicht freigesetzt wird, braucht nicht kompensiert zu werden.

Aus dieser Forderung heraus und mit dem Blick auf unseren aktuellen CO2-Fußabdruck, ergeben sich zwangsläufig wichtige Stellschrauben:


1. Konsequente Bewertung des Einsatzes der PKWs nach Notwendigkeit und Dringlichkeit der Termine und, wenn möglich, Prüfung der Alternativen mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Vermeidung direkter Emissionen).


2. Alternativ zu Terminen vor Ort, Nutzung der Möglichkeiten von Onlineberatung und technischen Lösungen auch um den Mandanten Anfahrtswege und Fahrzeit zu ersparen.


3. Einfluss auf den Verbrauch der Medien (Öl, Strom, Wasser) durch bewusste Nutzung stromsparender Geräte bzw. das Ausschalten bei Nichtnutzung mit unmittelbarem Einfluss auf die Energierechnung (Vermeidung indirekter Emissionen eingekaufter Energie).


4. Langfristige Nutzung der Betriebsausstattung, wenn möglich Reparatur statt Neukauf (Vermeidung indirekter vor- und nachgelagerter Emissionen).


Wir haben jetzt eine Ausgangsbilanz unseres CO2-Fußabdrucks und wissen, dass nicht eine „Aktion“ die Lösung bringen wird, sondern unser aller bewusstes Handeln. Die Nutzung von Alternativen dort, wo es unser Arbeitsablauf möglich macht, wird den eingeschlagenen Weg weiter befördern. Wir werden unsere Emissionsdaten verfolgen und über längere Zeiträume die Entwicklung betrachten.


Der Anfang ist gemacht!

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